Leben mit Epilepsie

Säuglingspflege

Kinder von Frauen mit Epilepsie sollten – wie Kinder von Frauen ohne Epilepsie – gestillt werden, da das Stillen gerade in den ersten Lebensmonaten für das heranwachsende Kind eine Vielzahl positiver Wirkungen hat. Unter wenigen Antiepileptika treten bei Kindern von Frauen mit Epilepsie eine ausgeprägte Müdigkeit oder eine Trinkschwäche und damit einhergehend eine unzureichende Gewichtszunahme auf. In solchen seltenen Fällen sollte das Stillen zunächst reduziert und bei ausbleibender Besserung ganz beendet werden.

Im Wochenbett kann ggf. ein Schlafmangel infolge des Stillens oder infolge des unregelmäßigen Schlafes des Neugeborenen zu vermehrten Anfällen führen. Grundsätzlich sollte deshalb die Mutter des Neugeborenen bei der nächtlichen Versorgung ihres Kindes vom Partner unterstützt werden. Bei stillenden Müttern kann der Partner die nächtliche Versorgung des Kindes übernehmen, indem abends die Muttermilch abgepumpt wird.

Zur Minderung der Risiken für das Neugeborene gehören auch das Wickeln und Stillen in einer sicheren Position (z.B. sollte eine nicht anfallsfreie Mutter ihr Kind auf dem Teppich wickeln und nicht auf dem Wickeltisch). Desweiteren hilft auch ein Kinderwagen mit einer automatischen Bremse, um Unfälle zu vermeiden. Beim Baden des Neugeborenen sollte die nicht anfallsfreie Mutter grundsätzlich nicht alleine sein und eine Babysitzbadewanne benutzen. Diese Hinweise gelten entsprechend auch für Andere, z.B. für den Vater des Kindes, wenn dieser an einer Epilepsie erkrankt und nicht anfallsfrei ist.

Für Mütter von Kindern, die alleine mit der Versorgung ihres Kindes überfordert sind, stehen Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sollten diese notwendig sein, steht der Sozialdienst des Epilepsie-Zentrums Berlin-Brandenburg hier beratend zur Verfügung.