Ketogene Ernährungstherapie

Die Ketogene Ernährungstherapie (KT) ist eine Ernährungsform mit einem niedrigen Gehalt an Kohlenhydraten, einem hohen Fettgehalt und einem mäßigem Proteingehalt. Mit ihr wird eine Ketose erreicht, bei der der Körper seine Energie (statt wie bisher aus Glukose) aus den kompensatorisch gebildeten Ketonkörpern bezieht. Diese können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und spielen eine entscheidende Rolle bei der Hemmung der neuronalen Aktivität und somit bei der Behandlung epileptischer Anfälle.

Wir bieten die KT seit vielen Jahren als wichtige Therapieoption vor allem bei Kindern mit einer schwer zu behandelnden Epilepsie an. Eingangs- und Verlaufsuntersuchungen finden in Anlehnung an internationale Leitlinien statt. Das für die Therapie zuständige Team besteht aus auf diesem Gebiet erfahrenen Ärztinnen und Ärzten sowie Mitarbeitenden aus den Berufsgruppen Diätassistenz, Kinderkrankenpflege und Psychologie. Es hat sich gezeigt, dass das Anlernen und Begleiten der Eltern und Patienten und Patietinnen im stationären Setting am effektivsten ist. Auf unserer Station für Kinder und Jugendliche im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin haben die Eltern direkt vor Ort kompetente Ansprechpartnerinnen mit der Möglichkeit eines direkten Austausches, zusätzlich bieten wir Gespräche mit unseren Psychologen an.

Die KT wird über mindestens 3 Monate bis 2 Jahre durchgeführt. Bei einigen wenigen Erkrankungen, wie dem Glukosetransporter(Glut1)-Defekt-Syndrom, ist sie die einzige bekannte Therapie, die dann viele Jahre bis Jahrzehnte durchgeführt werden muss.