Komplexbehandlung

Epilepsien haben Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche der daran erkrankten Menschen. Wer sich auf unseren Stationen behandeln lässt, ist in der Regel nicht anfallsfrei, und falls doch, bleibt die Erkrankung aus verschiedenen Gründen präsent. Eine allein auf Anfallsfreiheit fokussierte Epilepsiebehandlung würde deshalb zu kurz greifen. Sie ist deshalb bei uns von Anfang an sozialmedizinisch ausgerichtet.

Die im maßgeblichen Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) vorgesehene und mit den Kostenträgern abrechenbare Komplexbehandlung bei schwer behandelbarer Epilepsie bietet dafür die Grundlage. Sie fordert neben der medikamentösen Behandlung den Einsatz mindestens drei weiterer Therapiebereiche: Ergotherapie, Physiotherapie, Neuropsychologie, Psychotherapie, Sozialarbeit, Logopädie oder – bei Kindern und Jugendlichen – Heil- und Sonderpädagogik.

In unseren multidisziplinären Behandlungsteams arbeiten unter anderem folgende Berufsgruppen zusammen, die über eine epileptologische Zusatzqualifkation verfügen: Ärzte und Ärztinnen für Neurologie, Medizinische Technologen und Technologinnen für Funktionsdiagnostik, Krankenpflege, Neuropsychologie, Psychotherapie, Sozialarbeit, Logopädie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Physiotherapie, Tiergestützte Therapie (Canistherapie), Lauftherapie, Diätassistenz, Seelsorge. Unterstützt durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen in unseren Teams etablieren wir für jede Patientin und für jeden Patienten ein maßgeschneidertes, individuell passendes und auf die Stärkung der Kompetenzen der Betreffenden ausgerichtetes Behandlungskonzept. Das ermöglicht nicht nur eine möglichst gute Anfallskontrolle, sondern trägt darüber hinaus zur Verbesserung beziehungsweise zum Erhalt der Lebensqualität bei.