Rehabilitation
Medizinische Rehabilitation
Die Rehabilitation von Menschen mit Epilepsie erfolgt auf einer spezialisierten Station der Kliniken Beelitz – Neurologische Fachkliniken in Beelitz-Heilstätten zusammen mit Menschen mit anderen neurologischen Erkrankungen. Sie ist eingebunden in das kooperative Netzwerk Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg (EZBB).
Die Anmeldung der bei uns zuvor stationär behandelten Patienten und Patientinnen erfolgt über unsere Sozialdienste, bei allen anderen entweder durch den behandelnden Arzt oder die Betreffenden selbst. Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie auf unserem Flyer „Medizinische Rehabilitation“ und auf der Webseite der Neurologischen Rehabilitationsklinik Beelitz-Heilstätten.

Prof. Dr. med. Anna Gorsler
Chefärztin

Dr. med. Christoph Dehnicke
Leitender Oberarzt, Bereich prächirurgische Epilepsiediagnostik
Die fachgerechte medikamentöse, chirurgische und verhaltenstherapeutische Behandlung der Epilepsien führt heute in vielen Fällen zur Anfallsfreiheit. Um den Behandlungserfolg langfristig zu stabilisieren, die psychischen, sozialen und beruflichen Folgen der Erkrankung zu mildern und zu lernen, angemessen mit der Epilepsie umzugehen, ist dies allein jedoch oft nicht ausreichend. Dazu bedarf es eines speziell auf die Bedürfnisse anfallskranker Menschen zugeschnittenen Angebots zur medizinischen Rehabilitation.
Ziele der medizinischen Rehabilitation
- Anpassung an ein Leben ohne epileptische Anfälle (nach epilepsiechirurgischen Eingriffen)
- Anpassung der medikamentösen Behandlung nach epilepsiechirurgischen Eingriffen
- Stärkung der psychischen und physischen Belastbarkeit
- Bewältigung gegebenenfalls auftretender neuropsychologischer Beeinträchtigungen (zum Beispiel Konzentration, Aufmerksamkeit, Gedächtnis)
- Stabilisierung der beruflichen und sozialen Situation
- Erhöhung des Informationsstandes über die eigene Erkrankung, damit verbundener Einschränkungen und Bewältigungsmöglichkeiten
- Verbesserung der Fähigkeit zur Einschätzung und Minimierung individueller epilepsiebedingter Risiken
Aufgenommen werden Patientinnen und Patienten
- nach epilepsiechirurgischen Eingriffen
- nach einer medikamentösen Umstellung bei in der Regel schwer behandelbarer Epilepsie
- mit Epilepsie und weiteren chronischen Erkrankungen/Beeinträchtigungen
- mit epilepsieassoziierten neuropsychologischen und motorischen Defiziten
- mit beruflichen und sozialen Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Epilepsie
- mit einer unzureichenden psycho-physischen Belastbarkeit und Problemen bei der Krankheitsverarbeitung
Die Verbesserung und Stabilisierung der durch die Epilepsie häufig beeinträchtigten sozialen und beruflichen Situation ist zentraler Bestandteil der Rehabilitation. Bei Bedarf werden bereits während des stationären Aufenthalts im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin oder in der Epilepsieklinik Tabor in Bernau weitere Schritte zur Bewältigung dieser Probleme eingeleitet.
Informationen zur Zusammenarbeit zwischen dem Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge und den Kliniken Beelitz finden Sie in unserem Flyer Medizinische Rehabilitation.
Berufliche Rehabilitation
Das Annedore-Leber Berufsbildungswerk Berlin bietet in mehr als 40 Berufen (kaufmännischer, technischer und gastronomischer Bereich) eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen mit einer chronischen Krankheit oder Behinderung und besonderem Förderbedarf an. Hinzu kommen verschiedene Angebote zur Berufsorientierung und -vorbereitung.
Kostenträger der Angebote zur Berufsvorbereitung und -ausbildung im Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin ist in den meisten Fällen die Bundesagentur für Arbeit. Die Anmeldung erfolgt deshab in der Regel über die Reha-Teams der Arbeitsagenturen am jeweiligen Wohnort. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Berufsbildungswerks auf unseren Flyern.


Voraussetzung für die berufliche Eingliederung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Epilepsie ist zum einen eine an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte Diagnostik und Behandlung. Zum anderen sind umfassende arbeits- und sozialmedizinische Kenntnisse erforderlich. Notwendig ist also eine intensive Zusammenarbeit von Einrichtungen der Akutbehandlung und medizinischen Rehabilitation mit Trägern der beruflichen Rehabilitation mit dem Ziel jungen Menschen mit Epilepsie den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen und ihnen so eine selbstbestimmte Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Netzwerk Epilepsie und Arbeit
Das Netzwerk Epilepsie und Arbeit (NEA), an dem wir maßgeblich beteiligtr sind, ist ein Zusammenschluss verschiedener Berufsgruppen und Arbeitsbereiche, die mit der Behandlung, Beratung, Berufsausbildung, Rehabilitation und Betreuung auch von Menschen mit Epilepsie praktisch befasst sind. Das Berlin-Brandenburger Fachteam des Netzwerks setzt sich zusammen aus Ärzten und Ärztinnen, Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen, Psychologen und Psychologinnen sowie Mitarbeitenden der Integrationsfachdienste der Länder Berlin und Brandenburg und Mitarbeitenden der Epilepsie-Selbshilfe.
Das Berlin-Brandenburger Fachteam des Netzwerks steht Menschen mit Epilepsie und ihren Angehörigen, Arbeitgebern, Arbeitsmedizinern, Neurologen, Schwerbehindertenvertretungen sowie Fachdiensten der beruflichen Rehabilitation zur Verfügung. Es entstehen keine Kosten, da bereits bestehende Ressourcen genutzt und vernetzt werden.

Thomas Jaster
Ansprechpartner Netzwerk Epilepsie und Arbeit
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge


